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Daniel Forsnabba | Modernes Trompetentraining

Was ich im Kampfsport für’s Trompetespielen gelernt habe

Seit Anfang des Jahres lerne ich קרב מגע (Krav Maga). Es ist eine Selbstverteidigungsmethode, bedeutet wörtlich Kontaktkampf und kommt ursprünglich aus der israelischen Militärausbildung. Es gibt einige spannende Parallelen zum Trompetespielen, die ich dir nicht vorenthalten möchte:

Natürliche Reflexe nutzen

Das besondere an diesem Kampfstil ist, dass es schnörkellos und schnell zum Punkt kommt. Man lernt keine komplizierten Abfolgen, sondern nutzt natürliche Reflexe (z.B. Schlagen, Treten), die dann eben auch unter Adrenalin funktionieren. Das sieht nicht spektakulär aus, ist für Hollywood völlig ungeeignet, ist dafür relativ leicht erlernbar und präzise auf das Ziel, sich selbst schützen zu können, ausgerichtet.

Auch viele Übungen für Trompeter nutzen natürliche Bewegungsmuster. Wenn man diese auf sein Spiel überträgt, hat man eine sehr stabile Spieltechnik, weil es eben alltägliche Bewegungen (z.B. Zungenbewegungen beim Anstoß…) oder sogar angeborene Bewegungsmuster sind (Atmung, freier Luftfluss, Stütze…). Allerdings: bei manchen Dingen (Höhe!) sind Alltagsgewohnheiten eher im Wege…

Grundlagen – immer wieder Grundlagen

Im unserem Krav Maga – Training trainieren Anfänger neben und mit (weit) Fortgeschrittenen. Anfänger wie Profis wiederholen immer und immer wieder dieselben Grundtechniken. Die Fortgeschrittenen bauen diese zwar mit immer komplexer werdenden Folgetechniken aus, kehren aber bewusst immer wieder zu den Basics zurück. Je besser ausgearbeitet, je fester verankert die Grundlagen sind, desto besser die Verteidigungsfähigkeit.

Ich brauche dir nicht zu sagen, dass auch Profi-Trompeter immer noch ihre Basics üben. Ja, man kann irgendwann frei und voll atmen, sauber binden oder Fis-Dur spielen. Dennoch müssen diese Grundlagen immer weiter trainiert werden (siehe auch das Pyramidenmodell von Anthony Plog).

Realitätsnah trainieren

Grundlagen sind elementar. Ohne sie geht es nicht. Wenn man aber nur(!) Grundlagen übt, wird einem das auch nicht viel bringen. Daher ist das Training sehr realitätsnah gestaltet und es wird der Ernstfall simuliert. Man verhält sich nämlich anders, wenn

  • man nicht weiss, was der Gegners als nächstes tun wird
  • der Trainer plötzlich das Licht in der Halle ausschaltet (Angriffe passieren oft Nachts)
  • man tatsächlich „eine fängt“, wenn man seine Deckung nicht oben hat ;-)

.
In meinem Buch „Lebendiges TrompetenSpiel“ empfehle ich Konzertsituationen zu simulieren. Neben dem normalen „Übemodus“, in dem du dich kritisierst, weil du ja besser werden willst, solltest Du mit gleicher Gewichtung den „Konzertmodus“ üben, in dem du dich gerade nicht kritisieren solltest! Denn im Konzert bist Du nicht mehr in der Vorbereitung sondern willst deine Musik darbieten. Du analysierst nicht, du gestaltest. Wenn Du das aber nie übst, passiert auf der Bühne was? Genau…

Der Kopf entscheidet

Auf einer Ebene geht es beim Krav Maga natürlich um Kampftechnik und Strategie. Ein sehr großer Teil wird (zumindest an meiner Schule) auf die mentale Komponente gelegt. Falls in einer Notwehrsituation weglaufen nicht möglich sein sollte, ist jede Zögerlichkeit fehl am Platze. Es gibt im Krav Maga übrigens keinerlei Verteidigung, sondern ausschließlich Angriff: ein Schlag wird mit einem Schlag abgewehrt. Diese (auch mentale) Offensivität – nicht Opfer sein, sondern den Angreifer anzugreifen – scheint mir nach meinem bisherigen Verständnis einer der Knackpunkte zu sein.

Und beim Musizieren? Stehst Du auf der Bühne und hoffst, dass die richtigen Töne heute rauskommen? Führst Du die Luft (es heisst nicht umsonst „Luftführung“) oder passiert da irgendwie irgendwas? Hast Du dir eine klare Vorstellung erarbeitet, wie Du möchtest, dass es klingt? Spielst Du offensiv (das ist nicht gleichbedeutetnd mit laut ;-) ) und gehst damit auch das Risiko ein hier und da was zu versemmeln?

Du brauchst einen gescheiten Lehrer

Ich finde diesen Punkt sehr wichtig. Mein Trainer kommt aus der Praxis, war Polizist in einem SEK, Nationalmannschaftsmitglied Karate, Polizeiausbilder. Was er sagt, funktioniert in der Praxis. Er lernt selbst ständig weiter, lädt andere Lehrer ein, damit das eigene Tun immer wieder herausgefordert und/oder durch neue Ideen bereichert wird. So muss das sein, findest Du nicht auch?

Auch Du brauchst einen guten Lehrer.

So, jetzt bin ich mal „offensiv“ und platziere hier Werbung für meinen Trompetenunterricht. Klicke hier, um mehr über mein Unterrichtsangebot zu erfahren!

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