Mundstückspielen ist eine sehr nützliche Methode nicht nur um seine Spieltechnik auf der Trompete zu verbessern, sondern auch um das Zusammenspiel von innerem Hören, Luft und Instrument zu trainieren. Ich gehe hier von zwei verschiedenen Seiten an die Sache heran…
Methode 1: Körperfunktional
Die erste Art ist, es zu nutzen, um bestimmte Bewegungen oder Prozesse beim Trompete spielen zu verbessern und zu trainieren. Dabei geht es um Themen wie freien Luftfluss, Luftdruck Veränderungen, Klang, effizientes Spiel. Das kann man bereits mit einem einfachen Glissando trainieren.
Es ist dabei jedoch von entscheidender Bedeutung, dass das was man da tut „gut“ ist. Mit gut meine ich in diesem Zusammenhang, dass
- der Ton sauber ist, d. h. dass keine Neben- und Halsgeräusche vorkommen und dass der Ton möglichst wenig rauscht
- man einen angemessenen Kraftaufwand betreibt. Dass man also nicht übermäßig viel „tut“, sich also angespannt oder gar verkrampft, um einen Ton zu erzeugen.
Denn wenn man sich verkrampfen muss und/oder der Hals beteiligt ist, sodass Nebengeräusche entstehen, dann übt man sich darin, sich zu verkrampfen(!) und die Luft gerade nicht frei fließen zu lassen. Dann würde man also genau das stärken, was einem beim Trompete spielen Probleme macht. Deswegen muss man vor allem auf gute Qualität achten.
Methode 2: Inneres hören
Die zweite Möglichkeit das Mundstück spielen zu nutzen beruht auf dem Prinzip Song & Wind. Die Idee ist hier, dass die innere Vorstellung der Musik (Song) mit dem Mittel Luft (Wind) zu Klang wird.
- Die Vorstellung kann man zum Beispiel durch Singen überprüfen oder trainieren.
- Luft kann man trainieren, indem man den Rhythmus bläst (ohne Instrument) während man gleichzeitig die Melodie innerlich mitsingt. Bei diesen Luft Patterns führt also die innere Vorstellung.
Einen Schritt weiter kann man die beiden Elemente Song & Wind auf dem Mundstück üben. Man spielt also dann die gegebene Melodie auf dem Mundstück. Das Gute ist hierbei, dass auch kleine Fehler offenbar werden. Wenn die Vorstellung nämlich nicht klar ist, dann erklingen falsche Töne, schlecht intonierte Töne oder die Töne reißen ab usw.
Wenn die Luft nicht frei fließt, dann reißt der Ton ab oder es entstehen Nebengeräusche. Auch wenn man zu viel „tut“ passiert das. Außerdem leidet oft die Intonation. Bei einem Sprung nach oben wird der Ton dann zu hoch sein. Auch kann man hier Veränderungen der Klangqualität wahrnehmen – hohe Töne klingen dann beispielsweise quäkig.
Diese Dinge wahrzunehmen ist der erste Schritt, um sie dann konstruktiv verändern zu können.
Fazit
Es gibt also zwei nützliche Methoden das Mundstückspiel einzusetzen. Welche wirst du in deine nächste Übesession einbauen?