Update 14.3.2015: Inzwischen habe ich ein Video „Zirkularatmung Anleitung“ aufgenommen und ins Netz gestellt.
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Tja, ein Reserve-Speicher für Luft. Das wäre was, oder? ;-) So eine Luftreserve gibt es tatsächlich und das Mittel zum anzapfen heisst „Zirkularatmung“ oder „Permanentatmung“. In diesem Artikel erkläre ich dir was das ist, wie das funktioniert und natürlich das Wichtigste: wie du Zirkularatmung lernen kannst!
Was ist Zirkularatmung?
Die Zirkularatmung ist eine Technik, durch die du während des Spielens ein- oder ausatmen kannst. Ja, auch das Ausatmen ist wichtig, weil du machmal ein Zuviel an Luft „loswerden“ musst. Das Prinzip der Zirkularatmung ist ganz einfach und kann in wenigen Minuten erlernt werden. Das Umsetzen der Zirkularatmung auf dem Instrument dauert dann jedoch meist ein wenig länger…
Wie funktioniert das?
Das ist in einem Satz erklärt:
Du drückst mit der Zunge die Luft aus dem Mundraum in das Instrument, während du gleichzeitig durch die Nase ein- oder ausatmest.
Klingt einfach? Ist es auch. Lies weiter, wie du das lernen kannst.
Anleitung Schritt für Schritt: Zirkularatmung
Schritt 1:
Wasser
- Nimm den Mund voll Wasser und dann „spucke“ einen dünnen, gleichmässigen Wasserstrahl. Mach das ein paar Mal.
- Atme ein und aus, während du „spuckst“.
- Mach das so lange, bis du ganz normal weiteratmen kannst. Du musst nicht irgendwie besonders schnell oder viel oder hektisch oder sonstwas atmen. Es soll sich „normal“ anfühlen (du wirst schon wissen, wann es soweit ist)
Das war’s schon :-) Du hast jetzt das Prinzip der Zirkularatmung begriffen und kannst es anwenden
Schritt 2: Instrument
Jetzt musst du das ganze auf das Instrument übertragen. Natürlich sollst du jetzt kein Wasser in die Trompete spucken, sondern Luft ;-)
- Mach das ein paar Mal, ohne dass ein Ton entsteht. Drücke Luft in das Instrument und atme währenddessen normal weiter.
- Dann probiere mit der Mundhöhlenluft einen Ton zu erzeugen und gleichzeitig zu atmen
- Als letzen Schritt musst du diese Technik noch „einbauen“. Und das geht so: spiele einen Ton (z.B. g1) und dann schaltest du um auf Mundhöhlenluft und wieder zurück zum normalen Spielen.
- Meistens entstehen anfangs Unterbrechungen. Mit etwas Übung kriegst du die aber schnell weg.
Schritt 3: in Musik einbinden
- du kannst anfangs das Stück bei einem Ton „anhalten“ und diesen Ton zum zirkularatmen verwenden.
- du kannst üben einen Ton zu spielen und während der Zirkularatmung Ventile zu drücken und die Tonhöhe zu verändern
Wenn du das ausreichend lange geübt haben wirst, wirst du die Zirkularatmung wie selbstverständlich anwenden. Du brauchst das dann auch nicht mehr einplanen, sondern der Körper holt sich halt Luft, wenn er welche braucht. Das nennt sich dann „automatisiert“ ;-)
Viel Spass beim Umsetzen!
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