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Daniel Forsnabba | Modernes Trompetentraining

Anleitung Zirkularatmung

Update 14.3.2015: Inzwischen habe ich ein Video „Zirkularatmung Anleitung“ aufgenommen und ins Netz gestellt.

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Tja, ein Reserve-Speicher für Luft. Das wäre was, oder? ;-) So eine Luftreserve gibt es tatsächlich und das Mittel zum anzapfen heisst „Zirkularatmung“ oder „Permanentatmung“. In diesem Artikel erkläre ich dir was das ist, wie das funktioniert und natürlich das Wichtigste: wie du Zirkularatmung lernen kannst!

Was ist Zirkularatmung?

Die Zirkularatmung ist eine Technik, durch die du während des Spielens ein- oder ausatmen kannst. Ja, auch das Ausatmen ist wichtig, weil du machmal ein Zuviel an Luft „loswerden“ musst. Das Prinzip der Zirkularatmung ist ganz einfach und kann in wenigen Minuten erlernt werden. Das Umsetzen der Zirkularatmung auf dem Instrument dauert dann jedoch meist ein wenig länger…

Wie funktioniert das?

Das ist in einem Satz erklärt:

Du drückst mit der Zunge die Luft aus dem Mundraum in das Instrument, während du gleichzeitig durch die Nase ein- oder ausatmest.

Klingt einfach? Ist es auch. Lies weiter, wie du das lernen kannst.

Anleitung Schritt für Schritt: Zirkularatmung

Schritt 1:
Wasser

  • Nimm den Mund voll Wasser und dann „spucke“ einen dünnen, gleichmässigen Wasserstrahl. Mach das ein paar Mal.
  • Atme ein und aus, während du „spuckst“.
  • Mach das so lange, bis du ganz normal weiteratmen kannst. Du musst nicht irgendwie besonders schnell oder viel oder hektisch oder sonstwas atmen. Es soll sich „normal“ anfühlen (du wirst schon wissen, wann es soweit ist)

Das war’s schon :-) Du hast jetzt das Prinzip der Zirkularatmung begriffen und kannst es anwenden

Schritt 2: Instrument

Jetzt musst du das ganze auf das Instrument übertragen. Natürlich sollst du jetzt kein Wasser in die Trompete spucken, sondern Luft ;-)

  • Mach das ein paar Mal, ohne dass ein Ton entsteht. Drücke Luft in das Instrument und atme währenddessen normal weiter.
  • Dann probiere mit der Mundhöhlenluft einen Ton zu erzeugen und gleichzeitig zu atmen
  • Als letzen Schritt musst du diese Technik noch „einbauen“. Und das geht so: spiele einen Ton (z.B. g1) und dann schaltest du um auf Mundhöhlenluft und wieder zurück zum normalen Spielen.
  • Meistens entstehen anfangs Unterbrechungen. Mit etwas Übung kriegst du die aber schnell weg.

Schritt 3: in Musik einbinden

  • du kannst anfangs das Stück bei einem Ton „anhalten“ und diesen Ton zum zirkularatmen verwenden.
  • du kannst üben einen Ton zu spielen und während der Zirkularatmung Ventile zu drücken und die Tonhöhe zu verändern

Wenn du das ausreichend lange geübt haben wirst, wirst du die Zirkularatmung wie selbstverständlich anwenden. Du brauchst das dann auch nicht mehr einplanen, sondern der Körper holt sich halt Luft, wenn er welche braucht. Das nennt sich dann „automatisiert“ ;-)

Viel Spass beim Umsetzen!
Sollten Fragen auftauchen, schreibe einen Kommentar!

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5 Antworten

  1. Hier geht es zum neuen Video und zur pdf Anleitung Zirkularatmung lernen: https://trompete-spielen-lernen.de/anleitung-zirkularatmung-lernen/

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  2. Hi,
    ich spiele seit einigen Jahrzehnten Tuba, habe aber leider nie einen professionellen Lehrer gehabt, der mir etwas von Permanentatmung erzählt hat. Ich versuch in der letzten Zeit, mir das Leben etwas leichter zu machen und befolge Ratschläge von Euch Profis, die ich so im Internet aufsammel.
    Zum Thema Permanentatmung findet man ja so einiges, auch im Buch von Malte steht es erklärt. Der sagt auch, alles, was man dort lernt, gilt für jedes Blasinstrument.
    Aber bei der Menge Luft, die ich für die Tuba brauche, frage ich mich, ob das mit der Permanentatmung da überhaupt funktioniert. Wenig Luft mit viel Druck für Trompete verstehe ich ja noch, daber viel Volumen bei wenig Druck?
    Hat jemand Erfahrung mit unendlich langen Tönen auf der Tuba?
    Lohnt es sich, dass ich mir das aneigne?

    Danke für Eurer Tipps und Hilfe.

    Gruß
    Hermann

    1. Hallo Hermann,

      Zirkularatmung funktioniert auch auf der Tuba. Was du schreibst ist genau richtig, viel Volumen/wenig Druck bedeutet, dass laute Töne nicht funktionieren. Je nach dem wo du spielst, kannst du es aber eher selten in der Praxis verwenden, höchstens bei langen und da findet sich meistens eh eine Möglichkeit „normal“ zu atmen. Der Lohn liegt eher darin, dass du vielerlei dabei lernst, z.B. über deine Denkmuster, dein Körperbild, Atmung…

      Gruß
      Daniel

  3. Hallo Daniel,

    auf der Suche, wie ich Zirkularatmung lernen kann, bin ich auf Deiner Seite gelandet. Diese gefällt mir sehr gut übrigens :-)

    Du schreibst, wie auch Malte, dass man die Luft mit der Zunge herausdrücken soll. Dazu meine Frage, wenn ich das mit Wasser mache:
    Eigentlich presse ich ja, ähnlich wie beim Pusten, die Luft gleichmäßig aus der Lunge. Was hat dann die Zumge damit zu tun? Diese ist ja auch an den unteren Schneidezähnen im Normalfall fixiert. Oder verstehe ich irgendwas komplett falsch?

    Schonmal danke für Deine Antwort

    Mit musikalischen Grüßen

    Marcus

    1. Hallo Marcus,

      nein, du presst das Wasser mit der Zunge raus. Das hat nichts mit den Lungen zu tun. Hab schnell ein Bild angefertigt, dass es verdeutlichen soll:
      zirkularatmung anatomie

      Der Mundraum ist beim Wasser“spucken“ von der Luftröhre und damit Lunge getrennt. (Anatomisch ist das leicht anders als auf dem Bild, ich kann aber nicht genug Bildbearbeitung…) Das Blaue ist das Wasser (bzw. später die Luft) in der Mundhöhle, die du rausdrückst. Und dann siehst du durch die Pfeile angedeutet den Weg der Luft beim (später) gleichzeitigen Einatmen.

      Probier es nochmal aus und erzähle, ob’s klappt!

      Herzliche Grüße,
      Daniel

Endlich mehr Höhe und Ausdauer!

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