Trompete Spielen Lernen

Transponieren auf der Trompete

„Mit Trompete in B klingend spielen, also in C – was muss ich da tun? Einen Ton hoch oder runter? Welche Vorzeichen muss ich jetzt denken? Ach du meine Güte…“

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So, oder so ähnlich geht es vielen und ja, so geht es auch mir meistens. Natürlich nicht, wenn es um das Transponieren in C geht, bei exotischeren Varianten aber schon. Das Umrechnen ist zwar ganz einfach, das „Denken“ in einer anderen Tonart, braucht Training.

Warum muss man als Trompeter überhaupt transponieren?

Die Transponiererei ist einerseits ein Relikt aus der Vergangenheit, als es noch keine Ventile gab und die damaligen Naturtrompeten in der jeweiligen Stimmung des Stückes gestimmt waren. Andere Tonart, bedeutete andere Trompete. Daher kommen Bezeichnungen wie „Trompete in D“ oder „Trompete in A“.

Andererseits gibt es auch heute noch verschieden lange Trompeten, die häufigsten sind B, C, D, Es und A- oder B-Piccolo. Ein wichtiger Faktor ist natürlich auch die Klangfarbe, die man für das jeweilige Stück möchte und natürlich auch einfachere Fingersätze. So werden viele Barockstücke für „Trompete in D“, auf einer A-Piccolo gespielt, ergibt das F-Dur, so dass man oft nur 1 oder 0 drücken muss…

Du findest das verwirrend? Dann lies weiter, wie das Umrechnen funktioniert:

Wie funktioniert das Transponieren?

Wir gehen hier jetzt davon aus, dass du mit einer „normalen“ B-Trompete spielst. Auf den Noten steht deshalb auch meistens „Trompete in Bb“. Das bedeutet, dass, wenn ein C gespielt wird, ein B erklingen soll:

Das ist die „normale“ Spielweise, d.h. du musst nichts transponieren.

Stünde über dem Stück „Trompete in C“, dann müsste bei einem gespielten C auch ein C erlingen:

Hier müsstest du also das c im Kopf durch ein d ersetzen und bei einem geschriebenen c das 1.+3.Ventil  drücken. Ausserdem wäre die zu spielende Tonart dann plus zwei # (bzw. zwei b weniger).

Noch ein Beispiel:

„Trompete in F“ bedeutet, dass anstatt des notierten c ein f erklingen soll. Das tatsächliche f ist dein g.

D.h. du musst alles eine Quinte höher spielen, als da steht:

Und nach diesem Prinzip kannst du dir für jede beliebige Transposition ausrechnen, wie viel hoch oder runter du transponieren musst.

Wichtig ist, dass du die entsprechenden Vorzeichen richtig wählst. Im letzten Beispiel müsstest du noch ein # dazudenken (bzw. ein b weniger) .

Warum sollte man transponieren lernen?

Notentext

Den ersten Grund hatten wir bereits: der Notentext verlangt es. Wenn das bei dir nur sehr selten vorkommt, kannst du dir die entsprechenden Töne (oder auch nur dir Griffe) einfach mit Bleistift eintragen – mache ich auch oft so. Das hilft dir zwar nicht beim Transponieren lernen, ist aber die schnellste Methode um ein Stück spielen zu können…

Zusammenspiel

Wenn du mit einem Freund, der Alt-Saxophon spielt, zusammenspielen willst, muss einer von euch Transponieren (es sei denn die Noten sind bereits für Trompete und Alt-Saxophon geschrieben). In diesem Fall müsstest du „in Es“ spielen, also eine Quarte rauf und ein b mehr (bzw. ein # weniger)

In Posaunenchören spielen grundsätzlich alle „in C“ (auch klingend genannt). D.h. du müsstest einen Ton höher spielen und 2# mehr (bzw. 2b weniger) denken (hier findest du, der Einfachheit halber, eine Grifftabelle für Trompete in C)

Souveränität

Gerade für Jazzer die Improvisieren und solche, die anstreben, sich in allen Tonarten wohl zu fühlen, ist das Transponieren eine sehr gute Übung. Man kann in diesem Fall noch dazunehmen, sich die entsprechende Harmoniefolge im Kopf zu transponieren und so eine größere Souveränität, was Harmonie anbelangt, antrainieren.

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