Trompete Spielen Lernen

Tipps und Übungen für eine saubere Intonation

© Anja Greiner Adam – fotolia.com

Saubere Intonation ist für Viele ein Blatt mit sieben Siegeln. Meistens erschöpft sich die „Arbeit“ daran in einem Einstimmen am Anfang der Probe oder dem Hinweis „gut hinzuhören“. Das Ergebnis ist leider oft dürftig und man fühlt sich irgendwie hilflos, weil sich meist auch langfristig keine Verbesserung einstellt.

Daher habe ich ein paar konkrete Tipps zusammengestellt, wie Du deine Fertigkeit sauber zu Intonieren trainieren kannst und auch einige Hilfestellungen für das Ensemblespiel.

Grundlagen

Bei der gleichstufigen Stimmung haben alle Halbtöne den gleichen Abstand, der in 100 cent angegeben wird. Das Ergebnis ist, (aus physikalischen Gründen, die uns hier nicht weiter zu interessieren brauchen) dass kein einziges Intervall wirklich „rein“ ist.

Die Grundlage von sauberer Intonation ist also die rein gestimmte Durtonleiter. Die Intervalle weichen von der gleichstufigen Einteilung wie folgt ab:

saubere-intonation-1

Damit kannst du auch gleich jedes Stimmgerät vergessen, weil jeder tatsächlich sauber intonierte Ton von einem Stimmgerät als falsch angezeigt wird! Es geht also tatsächlich darum, „hinzuhören“. Worauf genau musst du also achten und wie kannst du das trainieren?

Differenztöne

Zunächst einmal musst du lernen Differenztöne zu hören. Wenn zwei (oder mehr) Instrumente zusammenspielen, ergeben sich aus den Schwingungen Kombinationstöne und eine besondere Sorte sind die Differenztöne.

Übung 1

Die erste Zeile spielst du, die zweite ein Tongeber (z.B. vom Metronom, Keyboard oder ein zweiter Spieler) und die dritte Zeile sind die entstehenden Differenztöne. Die +/- Angaben habe ich bei Kari Karjalainen (finnischer Trompeter und Hochschuldozent) kennengelernt und ich mag sie, weil es exakte Angaben sind und kein wages „etwas“ höher oder tiefer.

Übung 2

Eine zweite Möglichkeit ist es, eine simple Tonleiter zu spielen. Spieler 1 spielt einen Orgelpunkt z.B. ein C1 und der zweite Spieler spielt eine C-Dur Tonleiter dazu und wechselt immer erst dann zum nächst höheren Ton, wenn der aktuelle sauber intoniert ist.

Übung 3

Schaue dir mal das a in der mittleren Zeile beim Wechsel von Takt 2 auf 3 an: du siehst, dass das erste a -14cent tief intoniert wird (als Terz von F-Dur) und das a direkt danach +4 leicht hoch intoniert wird (2. Stufe von G-Dur). Mit Stimmgerät wären hier zwei falsche Töne angezeigt worden, in Wahrheit wurden beide sauber intoniert ;-)

Bonus-Tipp

Wenn in einem Stück zusätzliche #-Zeichen auftauchen, dann werden diese (fast) immer tief intoniert (-10c) und zusätzliche b-Zeichen werden hoch intoniert (+14c).

Eine Frage:

Interessiert dich das Thema Intonation? Wärest du an ausführlicheren Informationen interessiert (z.B. Videopräsentation, weitere Übungen für dich und dein Ensemble usw.)? Bitte antworte in der Kommentarbox unten. Weitere Ideen/Fragen zum Thema Intonation bitte ebenfalls in die Box schreiben.

Notenbeispiele erstellt in Anlehnung an Kari Karjalainens Unterrichtsmaterial

Die mobile Version verlassen