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Daniel Forsnabba | Modernes Trompetentraining

Wissen aneignen vs. Verhalten lernen

Lernen von Wissen funktioniert völlig anders als Lernen von Verhalten. Es ist sehr wichtig diese Unterscheidung zu treffen und die Konsequenzen für dein Üben daraus zu ziehen. Wenn Du dir Wissen aneignen willst, dann funktioniert das ungefähr so: Hier siehst Du, dass der alte Spruch „Aller Anfang ist schwer“ stimmt. Ganz am Anfang, wenn ein Thema noch neu ist, gibt es noch nichts oder nicht viel, woran neue Informationen sich „anheften“ könnten – je mehr man weiß, desto mehr leichter und schneller kann man neue Informationen hinzufügen.

Ganz anders: das Lernen von Verhalten

Lernen von Verhalten läuft über sogenannte Lernplateus ab: Auf der Plateuphase müssen für jeden Bewegungsablauf im Hirn bevorzugte Nervenbahnen gebaut werden – und das braucht Wiederholungen und Zeit. In dieser Phase scheint es so, als ob nichts voranginge, oft geht es sogar bergab. Man bemerkt von den „Bauarbeiten“ im Gehirn nichts, bis es zu einem Schub kommt: plötzlich geht alles viel besser, leichter, höher, schöner als vorher. Die Arbeit und das Durchhalten haben sich ausgezahlt, du bist jetzt auf einem höheren Plateu. Nach der Euphorie des Erfolgserlebnisses kommt ein kleiner Abfall und dann passiert wieder nichts. Scheinbar nichts, denn unterbewusst lernst Du ja weiter. Im Gegensatz zur Lernkurve beim Aneignen von Wissen wird es mit zunehmender Fertigkeit eben NICHT leichter, sondern das Plateu-Spiel geht immer so weiter. Deswegen:

Freunde dich mit dem Plateu an.

Wenn du das Prinzip verstanden hast, fällt es dir leichter in der Plateuphase Motivation zu finden. Das ist wichtig, denn 99% der Zeit bist du auf einem Plateu. Lerne, wie Du dein Üben effektiver gestalten kannst und hole dir Rückendeckung für die Zeit auf dem Plateu.

Insider-Club

Trompetenunterricht 

 

5 Antworten

  1. Ich habe das mit dem Plateau aktuell vor ein, zwei Wochen selbst gemerkt. Es trat ein spürbarer Schub auf…deutlicher als früher. Das Zusammenspiel von Zungenstellung, Luftfluss – und damit einhergend Höhe – passt wohl viel besser, nach monatelangen Üben. Plötzlich geht es oben spürbar besser und mit weniger Auf und Abs. Ich freue mich schon auf das nächste Plateau.

  2. Finde die Erläuterungen sehr einleuchtend. Was ich beim Trompetenspiel merkwürdig finde, dass auch beim erfolgreichen Verhaltensverbesserung dauernd die Gefahr lauert, dass man sich etwas Ungeeignetes angewöhnt, welches insgesamt schadet. Mich wundert die andauernde Gefahr der Entgleisung, welcher ich schon mehrmals zum Opfer gefallen bin.

  3. Ihr bringt hier spannende Aspekte ins Feld. Kann ich alles sehr gut nachvollziehen. Diese Lernplateaus oder auch die Blockaden machen es einem als Lehrer auch schwer, zu beurteilen, ob die Schüler gerade platonieren oder einfach nicht geübt haben und einer strengen Ansage bedürfen. Selbige mache ich nicht gerne, sie haben aber schon Wunder gewirkt.

  4. Ich für mich kann mich nicht mit einem Plateau anfreunden, aber ich weiß was du meinst. Ich habe es ja gerade mal selber erlebt was das Tempo von Triolen- und Doppelzunge angeht. allerdings liegt das auch viel an unserem gemeinsamen Unterricht, welcher schlicht weg vorhandene Blockaden löst.
    Und dann würde ich das Plateaumodell noch ergänzen. Man lernt ja beim Trompetenspiel nicht nur einen Aspekt sondern auf vielen Gebieten, wieTonbildung, Rhythmik, Fingertechnik, Zungenschnelligkeit etc. Daher gibt es nicht eine Lernkurve sonder mehrere, sodaß die Lernkurven ineinandergreifen und man nicht so lange das Gefühl hat auf einem Plateau zu bleiben.

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